Geförderte Projekte
Blue2Value
Ziel von Blue2Value ist die Entwicklung und Demonstration von Prozessen, die aus cyanobakteriellen Reststoffen wertvolle Extraktstoffe für die Naturfarbstoffindustrie gewinnen.
Dabei sollen End-of-Life-Stoffe wie CO2 und Abfälle unter stofflicher Nutzung durch Photosynthese und Biomassenproduktion in neue Ausgangsprodukte wie die Naturfarbstoffe der Phycobilisomen (Phycocyanin, Phycoerythrin) umgewandelt werden. Das Ziel ist es, hochwertige und recycelbare Naturfarbe für Kunststoffe sowie andere Systeme (z.B. naturbasierte Stärke und Öl-Alkyd-Emulsionen) zu entwickeln und zu testen. Der neue auf cyanobakteriellen Proteinen basierende Naturfarbstoff muss für ein anwendungstechnisches Verfahren von Grund auf neu entwickelt und charakterisiert werden.
Laufzeit: 01.03.2024 bis 28.02.2027
Fördervolumen: rund 740.000 €
Partner: Hochschule Kaiserslautern, Rhenocoll-Werk eK. (assoziiert)
FermBioPol
Das Ziel des Vorhabens ist die Nutzung von stärkehaltigen Reststoffen aus der Lebensmittelproduktion für die fermentative Gewinnung von bifunktionellen Molekülen welche anschließend zur Produktion von biobasierten Polymeren eingesetzt werden.
Vor diesem Hintergrund befasst sich das Projekt schwerpunktmäßig mit der Bereitstellung von Substratlösungen aus stärke-haltigen Reststoffen, der fermentativen Gewinnung der entsprechenden bifunktionellen Moleküle und der Aufarbeitung und Nutzung der Moleküle für die Herstellung von biobasierten Polymeren. Hierbei fokussiert sich das Projekt auf Moleküle, welche die Grundbausteine verschiedener biobasierter Polymere bilden. Dies umfasst insbesondere bifunktionelle Moleküle wie Milchsäure, Bernsteinsäure und Butandiole. Diese sollen mittels effizienter fermentativer Verfahren in hohen Produkt-Konzentrationen aus reststoffbasierten Substratlösungen gewonnen werden. Die Entwicklung dieser effizienten Fermentationsverfahren erfolgt vom Labormaßstab bis in den technischen Maßstab. Die so gewonnenen Rohextrakte sollen in einem Downstream-Prozess aufgearbeitet werden, um eine maximale Produkt-Konzentration mit möglichst hoher Reinheit zu erreichen, welche dann für die Produktion von biobasierten Polymeren eingesetzt werden kann.
Laufzeit: 01.12.2023 bis 30.11.2026
Fördervolumen: rund 670.000 Euro
Partner: Prüf- und Forschungsinstitut Pirmasens e.V. / RAMPF Eco Solutions GmbH
Green Glue
Im Rahmen des Projektes soll ein nachhaltiges und kosteneffizientes Verfahren zur Herstellung eines mikroalgenbasierten Haftungsmittels für Pflanzenschutzmittel entwickelt werden, unter Kaskadennutzung von organischen Reststoffen aus dem Weinbau und Ko-Produktion von hydroponischen Nutzpflanzen.
Zur Herstellung von GreenGlue sollen innovative Ansätze zur Verbesserung der Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz entwickelt und prototypisch umgesetzt werden. Organische Reststoffe, die bislang nur problematisch zu entsorgen sind, werden zur Nährstoff- und CO2-Versorgung der Mikroalgen genutzt. Zusätzlich zum Wertstoff Mikroalgen-Biomasse fallen hydroponische Nutzpflanzen als Nebenprodukt an. Biologische Symbiosen tragen zum großen Potenzial dieses Ansatzes bei, ebenso wie technische Synergien durch die Doppelnutzung von Fläche und Infrastruktur.
Laufzeit: 01.11.2023 bis 30.04.2026
Fördervolumen: rund 500.000 Euro
Partner: Florentiner Palais GmbH / RLP AgroScience gGmbH / Eneotech Umwelt GmbH / Hochschule Kaiserslautern
NovelBioChem
Ziel des Projektes NovelBioChem ist die Isolierung und Charakterisierung neuer potenzieller Produktionsorganismen aus Biogas-Fermentern für die fermentative Gewinnung von chemischen Grundstoffen. Im Zentrum stehen die Plattformchemikalien Milchsäure, Butandiol und Bernsteinsäure, welche zentrale Grundbausteine verschiedener biobasierter Polymere darstellen.
In dem Verbundvorhaben werden neue molekularbasierte Methoden zur zielgerichteten Isolation und Prozesskontrolle auf Basis funktioneller Gene eingesetzt. Die Ergebnisse sollen die geplante reststoffbasierte Produktion von biobasierten Plattformchemikalien und Grundstoffen wesentlich vorantreiben.
Laufzeit: 01.01.2023 bis 31.12.2025
Fördervolumen: rund 750.000 Euro
Partner: Prüf- und Forschungsinstitut Pirmasens / Hochschule Kaiserslautern / Amodia Bioservice GmbH
Technology2Value
Ziel des Projektes ist die Ermittlung und Weiterentwicklung der verfahrenstechnischen Grundlagen und Technologien für künftige Innovationsprojekte im Rahmen von Waste2Value sowie die Charakterisierung und Bewertung der verfügbaren Rohstoffe. Hiermit soll eine Fokussierung auf die aussichtsreichsten Rohstoff-Produkt-Kombinationen erreicht werden.
Das Projekt befasst sich somit schwerpunktmäßig damit, die notwendigen wissenschaftlichen, verfahrenstechnischen und technologischen Grundlagen für eine effektive und praxistaugliche stofflich/energetische Reststoffnutzung zu identifizieren und zu bewerten. Dabei fließen einerseits die spezifischen Erfordernisse ein, welche sich aus den verfügbaren Reststofffraktionen und den anvisierten Zielprodukten ergeben. Anderseits werden die Expertisen und die wissenschaftlich-technische Infrastruktur und Ausstattung der Bündnispartner berücksichtigt. Durch die Ermittlung der attraktivsten Rohstoff-Produkt-Kombinationen sowie die frühzeitige Identifizierung der notwendigen verfahrens- und prozesstechnischen Optimierungsmaßnahmen erhalten die Bündnispartner und das Projektmanagement zentrale Basisdaten und Informationen, um das Vorhaben optimal zu steuern und die Strategie laufend weiterzuentwickeln.
Laufzeit: 01.09.2022 bis 31.08.2024
Fördervolumen: rund 395.000 Euro
Partner: Prüf- und Forschungsinstitut Pirmasens / Hochschule Kaiserslautern
Waste2Wood
Ziel des Projektes ist die Entwicklung modifizierter, verdichteter Hochleistungshölzer für Strukturbauteile aus Resten heimischer Hölzer. Dazu werden die notwendigen Kenntnisse über entsprechende umweltfreundliche Behandlungs- und Herstellungsverfahren sowie Materialdaten erforscht, erarbeitet und bewertet. Durch die Validierung der Technologie wird sichergestellt, dass das Material später als Strukturkomponente in konstruktiven Bauelementen eingesetzt werden kann.
Das Projekt verfolgt dabei einen neuartigen Ansatz, bei dem ein neues chemisches und biotechnologisches Verfahren entwickelt wird, um die biopolymere Matrix von Holzabfällen so zu behandeln, dass die Form des Holzes als Faserverbundwerkstoff erhalten bleibt. Dabei wird ein Teil des Lignins und der Hemizellulose entfernt und die Struktur anschließend unter Beibehaltung der Dimension und der Chemie der Zellulosefasern verdichtet und verfestigt. Dies führt zu einer signifikanten Verbesserung der mechanischen Eigenschaften des Holzwerkstoffs. Der neue biobasierte Verbundwerkstoff wird als ökoeffiziente Alternative für Strukturwerkstoffe in Leichtbauanwendungen dienen. Die Technologie soll in Brettsperrholz in einem Multimaterialdesign mit variablem Lagenaufbau demonstriert und eingesetzt werden.
Laufzeit: 01.05.2023 bis 30.04.2026
Fördervolumen: rund 480.000 Euro
Partner: Leibniz Institut für Verbundwerkstoffe (IVW) / CL Tech GmbH & Co. KG (beide Kaiserslautern)
WEVA ORTH
Das Gesamtziel des Vorhabens besteht in der Entwicklung von innovativen biobasierten und recycelten EVA-Verbundschäumen – verfügt mit biobasierten Klebstoffen – zur Herstellung von Orthopädieschuheinlagen mit adäquaten Produkteigenschaften.
Ausgangsbasis des Projektes ist die große Menge des bislang nicht sinnvoll genutzten Abfälle aus dem Zuschnitt maßgeschneiderter orthopädischer Einlagen. Diese sollen im Sinne des Kreislaufgedankens bei der Erstellung neuer Produkte einfließen. Es sollen sowohl biologisch- als auch erdölbasierte EVA-Schäume rezycliert werden. Ein Unterziel besteht in der Verwendung von nachhaltigen textilen Flächengebilden statt Kunstfaserflächengebilden für die Kaschierung der Einlage im Fußkontaktbereich.
Das Teilvorhaben der WEVA-TEC GmbH besteht in der logistischen und verfahrenstechnischen Behandlung von EVA-Altschaumstoffen und der Herstellung von Platten sowie prototypisch neuen Einlagen, dem Verfügen der biobasierten und recycelten EVA-Verbundschäumen mit biobasierten Klebstoffen sowie der Kaschierung der Einlage mit nachhaltigen textilen Flächengebilden. Das Teilvorhaben des Instituts für Kunststofftechnik Westpfalz (IKW) an der Hochschule Kaiserslautern besteht primär in der Entwicklung eines Schäumprozesses für Alt-EVA.
Laufzeit: 01.07.2023 bis 30.06.2025
Fördervolumen: rund 305.000 Euro
Partner: WEVA-Tec GmbH / Institut für Kunststofftechnik Westpfalz / Mehrere konkrete Interessenten aus der Schuhbranche