Innovationspfad 4: End-of-Life und Recycling
Im Rahmen von Waste2Value wird der Kreislaufgedanke stets mitgedacht. Auch die Produktion biobasierter Produkte auf Basis von Reststoffen beansprucht Ressourcen und benötigt Energie. Überdies sind biobasierte Produkte nicht automatisch auch biologisch abbaubar. Biokunststoffe müssen anwendungsbedingt haltbar sein, sie zersetzen sich daher in den seltensten Fällen selbst in dafür notwendigen kurzen Zeitspannen (z.B. für Kompostierung).Im Sinne der Kreislaufwirtschaft soll das Produktrecycling daher von Beginn an mitgedacht werden.
Die Themenfelder Detektion, Trennung und Recycling müssen dementsprechend auch bei Bio-Kunststoffen adressiert werden. Dies betrifft schon am Beginn einer Wertschöpfungskette das grundlegende Produktdesign, z.B. konstruktive Auslegungen von Verbundwerkstoffen aus biobasierten und nicht-biobasierten Materialien. Weiterer wichtiger Aspekt sind innovative Verfahren zur Identifizierung biobasierter Kunststoffe in Abfallströmen. Nur auf Basis solcher technologischen Entwicklungen lassen sich nachhaltige sowie energie- und ressourceneffiziente Rohstoffkreisläufe etablieren.
Ein weiterer Aspekt ist die Nutzung und Rückführung von stofflichen und energetischen End-of-the-pipe Abfällen: Aus der Verbrennung (z.B. BHKW) oder Biogasproduktion stammendes CO2, produktionsbedingte Abwärme oder bei der Produktion anfallendes Abwasser. Insbesondere die phototrophe Fermentation bietet hierzu innovative und effiziente Kopplungsansätze mittels Mikroalgen, die aus Sonnenlicht und dem rezyklierten CO2 sowie aus nährstoffreichem Produktionsabwasser Biomasse und Wertstoffe produzieren können.