Innovationspfad 2: Extrakt- und Wirkstoffe

Für die umfassende Nutzung der Reststofffraktionen wird, neben der fermentativen Produktion, auch die Extraktion attraktiver Zielprodukte adressiert. Zahlreiche Reststofffraktionen aus der Lebensmittelproduktion (z.B. Gemüsereste, Biertreber etc.) sind nicht nur eine interessante Rohstoffquelle für zuckerbasierte Fermentationen, sondern enthalten z.T. hohe Konzentrationen nutzbarer Extraktstoffe.

Hochpreisige Antioxidantien für die Kosmetikindustrie (z.B. Quercitin und andere Flavonoide) sowie Farb- und Zusatzstoffe (z.B. Carotinoide, Phycobiline) für Lebens- und Futtermittel lassen sich aus zahlreichen Gemüse- und Lebensmittelresten, aber auch aus Mikroalgen, gewinnen.

Für die Wirtschaftlichkeit sind Optimierungen bei den Extraktionsverfahren sowie der Produktaufreinigung entscheidende Faktoren. Hochpreisige Pflanzen- und Algenextrakte mit sekundären Pflanzenstoffen und Pigmenten sind attraktive Zielprodukte, um die Wirtschaftlichkeit der kombinierten stofflichen und energetischen Biomassenutzung maßgeblich zu steigern.

Da ein Großteil der Organik im Extraktionsrest verbleibt, steht ein erhebliche Menge Biomasse für eine zusätzliche Biogasproduktion zur Verfügung. Dieses kann insbesondere für die Bereitstellung von Prozessenergie genutzt werden, um den hohen Bedarf an thermischer Energie für Extraktion und Trocknung zu decken.

Projektbeispiel

Innovationspfad 2:

Prozessschema zur Gewinnung von Wirkstoffen aus Gemüseresten und Algen.

W2V-Gemüsereste