Krisenmanagement und Zukunftsgestaltung – das sind die beiden Dimensionen, in denen sich die rheinland-pfälzischen Unternehmen zurzeit befinden: Energiesicherheit und gleichzeitig der Weg in die Klimaneutralität verlangen kurzfristige Lösungen und längerfristige Strategien. „Die Industrie bekennt sich weitgehend zu dem Ziel der Klimaneutralität. Wir sind aber auch in der Verantwortung, gemeinsam mit der Politik und mit wissenschaftlicher Unterstützung kurzfristig wirksame Lösungen zur Energiesicherung zu schaffen“, so Dr. Sabine Nikolaus, Landesleiterin Deutschland von Boehringer Ingelheim Deutschland GmbH, am 22.09.22 auf dem Kongress „Grüne Transformation“. Dazu hatte die Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) e.V. eingeladen. Dem digitalen Kongress, in dessen Mittelpunkt Strategien und Wege zur Gestaltung einer klimaverträglichen Wirtschaft standen, folgten rund 200 Teilnehmende. Über 20 Expertinnen und Experten, darunter Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, gaben Impulse zu guten Beispielen Richtung Klimaneutralität aus Rheinland-Pfalz.
Innovative Lösungen für klimaverträgliches Wirtschaften „made in Rheinland-Pfalz“ präsentierte das Bündnis Waste2Value (W2V), das in der Westpfalz mithilfe von Biotechnologie die regionale Kreislaufwirtschaft vorantreibt. Dr. Michael Lakatos, W2V-Verbundprojektleiter von der Hochschule Kaiserslautern, stellte dazu Best-Practice-Projekte aus Rheinland-Pfalz vor. Eines der Beispiele ist das in Weselberg ansässige Unternehmen Ethatec, das aus Teig- und Backwarenabfällen 2 Millionen Liter Bioethanol pro Jahr herstellt und anfallende Nebenprodukte über eine firmeneigene Biogasanlage zur Strom- und Dampferzeugung für die Alkohol-Brennerei recycelt. Im Rahmen von W2V ist zukünftig statt Industriealkohol die Produktion des Biokunststoffes PLA (polylactic acid, Polymilchsäuren) geplant.
Ein Kurzbeitrag ist dazu in SWR-Aktuell (Beginn 5:30 min) in der ARD-Mediathek zu sehen.